Dienstag, 18. Januar 2011

Friluftsliv - eine norwegische Lebensart


Ein wundervolles Jahr 2011 erst mal an meine treuen Leser!
Heute möchte ich euch etwas über eine skandinavische, speziell in Norwegen verbreitete Lebensart erzählen. Friluftsliv, wörtlich übersetzt „Freiluftleben“ oder frei übersetzt auch „Leben unter freiem Himmel“, beschreibt eine Art Lebensphilosophie, der sehr viele verschiedene Möglichkeiten zur Aktivität zu Grunde liegen.
Vereinfacht zeichnet sich Friluftsliv durch fünf wesentliche Merkmale ab:
(Zum Weiterlesen auf "Weitere Informationen" klicken)
 
  •     Man lebe draußen in natürlicher Umgebung.
  •   Man brauche keine technischen Fortbewegungsmittel.
  •   Der ganze Mensch soll gefordert werden.
  •   Es gibt kein Konkurrenzdenken.
  •   Man vermeide der Natur zu schaden bzw. sie zu verschmutzen.
Friluftsliv ist also ein Lebensstil, der sich in der Natur abspielt. Der Mensch hat hierbei die Möglichkeit, sich nicht als Individuum, sondern als kleinen Teil einer großen Gesamtheit zu verstehen. Er lernt und verinnerlicht, dass er von dieser Gesamtheit abhängig ist, und dass das Leben und alles damit Verbundene nicht ohne die Natur funktionieren kann.
Ein Leben in der Natur, einen aktiven Lebensstil, klingt das nicht nach Gesundheit, Freude und Energie pur? Nun stellt sich die Frage, was den Menschen von heute dazu bewegt, eine solche Lebensphilosophie zu verkörpern. Eine Studie von Børge Dahle hat gezeigt, dass Friluftsliv „a lifelong communal process“ ist. Er konnte eine Korrelation feststellen zwischen dem Aktivitätsniveau, den der Mensch aktuell aufweist und dem aus seiner Kindheit zusammen mit einem oder beiden Elternteilen:
      „…Analysis of the data shows that activity level of the father, mother and the individuals themselves during their childhood is the main influence in determining the level of involvement in friluftsliv in later life…”

Und weiterhin fand Børge Dahle heraus, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen:
  •  parents‘ relationship to friluftsliv
  • distance to suitable areas
  •  friends’ relationships to friluftsliv
  • a hobby/interest that leads „out into nature“
  •  a family access to a cabin or summer home
  •  owning a dog
Und hier sind wir wieder beim Punkt. Einen Hund zu besitzen reicht also aus, um einen aktiven Lebensstil zu führen und seine Freizeit in der Natur zu verbringen. Zusätzlich beschreibt Børge Dahle das Phänomen, dass alle Beziehungen, Faktoren und „Erziehungsmaßnahmen“ in Sachen Friluftsliv, welche in Norwegen vom Kindergarten bis hin zum Studium ergriffen werden, weniger Einfluss auf den späteren aktiven Lebensstil haben als die Tatsache, einen Hund zu besitzen.
Mit diesen meiner Meinung nach höchst überzeugenden Worten aus einer wissenschaftlichen Studie verabschiede ich mich von euch.
Bis bald! Eure Julia. 
P.S. Danke, Finn, für die Inspiration und die brillante Quelle!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen